Geschichte der Firma Bitz
Gegründet wurde die Firma als
Schreinerei nach dem Krieg 1946 von Josef Bitz.
Zuvor war er ab 1933 bei den
Bayerischen Flugzeugwerken und später dann bei Messerschmitt bis zum Ende des
Krieges beschäftigt, zum Schluß als Kontrollleiter bei dem Giganten Me 321 und
323.
In der Schreinerei wurden
Möbel, Kinoklappstühle, Messestände, kleine Fertighäuser gefertigt und
u.a.tüftelte er ein neues Herstellungsverfahren für Beinprothesen aus, das dann
an Prof. Sauerbruch verkauft wurde.
Nachdem aber sein ganzes Herz
für die Fliegerei schlug, wurden sofort, als die Segelfliegerei wieder erlaubt
war, div. Flügeltypen für die Fa.
Scheibe hergestellt, ferner der Eigenbau „Libelle“. Später als die Fa. Schleicher
die Bestellungen bei den Ka6 Flugzeugen allein nicht bewerkstelligen konnte,
baute man in Lizenz neue Ka 6 und erledigte eine große Anzahl von Reparaturen.
Außerdem entstanden
Flugzeugbauteile für eine Meindl A-15 und Meindl M-150 und für den Italiener
Mantelli wurde ein zweisitziges Motorflugzeug gebaut, das aber nicht zur
Serienreife gelangte.
Heini Dittmar, der bekannte
Messerschmitt-Einflieger kam zu ihm und beauftragte ihn mit dem Bau seiner
Eigenkonstruktion Möwe und ließ einige Baukästen bei ihm fertigen. Ebenfalls
durch frühere Bekannte von der Fa. Messerschmitt ,die dann bei der
Flugzeug-Union-Süd beschäftigt waren, wurde der Kontakt mit der Filmfirma
Centfox hergestellt und baute dann für den Film der „Blauer Max“ 1965 binnen
eines halben Jahres 2 Stück Fokker DRI.
Hieraus entstand wiederum die Bekanntschaft mit einem Amerikaner, Jack Canary,
der begeistert von dem Flugzeug Bücker 133-Jngmeister war.
Ab dem Jahr 1967 wurde dann
aufgrund von seiner Meinungsumfrage in USA die positiv war, mit dem Bau der
Bücker 133-Jungmeister nach Original-Zeichnungen die noch Herr Clemens Bücker
aus Spanien besorgte, begonnen. Nach mehr als 1 Jahr Vorrichtungsbau und
Fertigung, wurde die erste Bü 133 in Nabern-Teck vom LBA Stuttgart, Herrn
Schäfer, eingeflogen. Als zweiter Pilot wurde Graf von Hagenburg engagiert, der
sein komplettes Kunstflugprogramm mit dem er Weltmeister wurde, erflog. Wegen
Terminschwierigkeiten wurden von der Fa. Bitz die Flugzeuge im Rohbau zu der
Fa. Hirth gebracht, die dann die Eintuchung, den Einflug und die Verschiffung
nach USA besorgten. Nach der Ablieferung der 4. Bücker verunglückte Jack Canary
bei der Überführung von einem Warbird tödlich, das Projekt kam zum Stillstand.
Danach wurden nur noch
Ersatzteile aller Art für die Bücker für das Ausland gebaut.( Man war damals
seiner Zeit voraus, denn erst ab 1979 begann allmählich die Oldtimer-Fliegerei
auch in Deutschland populär zu werden.)
Im Jahr 1975 verstarb Josef
Bitz und seinem Wunsch entsprechend führten dann seine Tochter und
Schwiegersohn Josef Griener den Betrieb unter dem Namen Bitz GmbH weiter. Josef
Griener trat 1960 in die Firma ein und erlernte von ihm noch wie man auf
einfache Weise mit großer Effizienz Flugzeuge bauen und Reparaturen ausführen
kann.
Seit dieser Zeit wurde ein
breites Spektrum an Flugzeugtypen neu gebaut, Reparaturen durchgeführt , sowie
diverse Arbeiten für den Film erledigt. Es wurden gebaut:
- Rumpf für das Rennflugzeug
Deperdussin
- Morane Fahrwerke, Leitwerke
- Nieuport XI-Flügel und Fokker
DVII-Flügel
- Bleriot-Flügel für Monsieur
Salis in La Ferte Alais und gleichzeitig Reparatur der Bleriot, nach dem Crash des Bleriot-Enkels in
Frankreich, vor seinem Überflug nach England.
Grundüberholungen und
Reparaturen wurden ausgeführt an Jodel DR 1050, Jodel D 150, Jodel DR400, Pitts
S1 und S2, Stearman, Tiger-Moth, Fw44 Stieglitz, Fi 156, Bücker 133 + 131,
Bücker 181, Klemm 25 und Klemm 35, De Havilland Dragon Rapide, Waco.
Fertigung aller
Metall-Beschläge für den Fokker DR I Nachbau durch Josef Koch für sein
bekanntes „Fliegendes Museum“.
Als 1979 die ersten Bücker 131
die sog. „CASA 131“ aus Spanien importiert wurden, beauftragte das LBA die Bitz
GmbH auf Grund seiner Erfahrung mit dem Flugzeugtyp Bücker für ganz Deutschland
die Verkehrszulassungen durchzuführen. Außerdem führte man diverse
Grundüberholung für Kunden durch.
Einige Jahre später erhielt die
Bitz GmbH die Zulassung vom LBA für den
Umbau auf Lycoming 160 und 180 PS , inklusiv einem Umbau auf hydraulische
Bremsen, ebenso Schleppzulassung. Bis heute wurden 15 Umbauten für Deutschland,
England, Frankreich und die Schweiz erledigt. Der prominenteste Kunde war l982
der Sänger Reinhard Mey, der mit seinem Flugzeug für seine Tournee warb.
Für andere Filme wurden hergestellt:
Hubschrauber-Attrappe des Bell
UHD im Maßstab 1:1 für den Film die „21 Stunden von München“.
2 Flugapparate des Schneiders
von Ulm und ein Degenscher Flugapparat für den Film der „Schneider von Ulm“.
4 Wikinger-Schiffe im M 1:4 für
ein Film-Projekt.
Flugzeuge und Teile für statischen Zweck für Museen:
Restaurierung von einem
Original Flügel des Wolfmüller-Gleiters - für das Museum auf der Rhön – heute
im Deutschen Museum:
- Me 109 – Rumpfteil ab dem
Pilotensitz nach hinten für das Luftfahrt-Museum in Laatzen-Hannover, sowie
Seitenflosse-Seitenruder, Lande- u. Kühlerklappen, Aufnahmen für Ölkühler
sowie ein Fokker DR I Neubau
und eine Restaurierung eines Schulgleiters SG 38 für das Luftfahrtmuseum
Laatzen / Hannover.
Im Auftrag des Museums in
Laatzen in Zusammenarbeit mit MTU wurden für das Luftfahrtmuseum „Wings of
Dreams“ auf dem Flugplatz Sao Carlos, Brasilien für die Me 109 die Flügel
restauriert, sowie Seitenruder und Höhenleitwerk neu gebaut.
Raritäten die im Hause Bitz entstanden:
Für die Firma Opel wurden
gefertigt: 2 Stück des 1. Raketenflugzeuges RAK I von Hatry-Flugzeugbau als
statische Version
Für einen Privatmann wurde der
Sperrholzaufbau eines Neumann-Neander- Rennfahrzeuges hergestellt mit nur einem
Gewicht von 20 kg.
2001 wurde im Auftrag von dem
Messerschmitt-Museum in Manching mit dem Bau des 1. motorbetriebenen Flugzeuges
von Herrn Prof. Messerschmitt der M 17
begonnen, wobei Herr Griener dazu einen originalen Motor den Bristol-Cherub
erwerben konnte.
2004 für EADS München mit der
Reparatur und Umbau der Me 163, die Herr Josef Kurz gebaut und später an EADS
verkauft hat.
Mit was beschäftigt sich die Bitz GmbH heute?
-
Reparatur für die
Schweiz von der bekannten „Antares“ ein
Bücker 133-Projekt - Diplomarbeit des
Schweizers
Michel Brandt und Umbau der Bücker 133 auf
Lycoming-Motor
- Fertigstellung von einer Steen Skybolt
-
für einen Amerikaner eine
CASA-Bücker mit Lycoming-Motor
-
Restaurierung einer
originalen Klemm 25
-
seit 1993 exclusive
Fertigung der LIESE-Schalldämpfer.
und der Wiederaufbau eines Fw56
„Stösser“, des einzigen Exemplares auf der Welt.